Trockene Haut

Urea – will ich Harnstoff in meiner Creme?

Urea ist Harnstoff, und der wird aus Urin gewonnen – oder? Manche Menschen haben Bedenken, Cremes mit Harnstoff zu nutzen. Wir können aber Entwarnung geben: Urea für Kosmetik kommt aus dem Labor. Seiner tollen Wirkung auf trockene Haut tut das keinen Abbruch. Es stimmt: Ursprünglich wurde Urea aus Urin gewonnen. Aber schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts wird Harnstoff synthetisch hergestellt. Urea kommt natürlicherweise im Körper vor und wird über Niere und Harn ausgeschieden – daher der Name.

In der Haut sorgt es dafür, dass Feuchtigkeit aus der Luft aufgenommen und gespeichert wird. Stoffe mit dieser Funktion nennt man "natürliche Feuchthaltefaktoren“ ("Natural Moisturizing Factors“, NMF) und Urea ist davon der wichtigste. Die Weltgesundheitsorganisation führt Urea sogar in ihrer Liste der unentbehrlichen Arzneimittel als Wirkstoff, der in Salben und Cremes bei trockener, juckender Haut eingesetzt wird.

Cremes mit Urea: Superpower bei trockener Haut

Eigentlich sorgt die Haut selbst dafür, dass sie genügend Feuchtigkeit speichert – so weit die Theorie. Umwelteinflüsse, Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Diabetes, häufiges Duschen und einfach die Tatsache, dass wir älter werden, schränken diese Funktion teilweise stark ein: Es entsteht trockene Haut bis hin zu Ekzemen, die Haut juckt oder spannt, ist gerötet oder schuppt oder bekommt Falten.

Cremes mit Urea sorgen dafür, dass die Haut wieder mehr Feuchtigkeit binden kann. Es wird also nicht einfach nur oberflächlich Feuchtigkeit von außen zugeführt, sondern die natürliche Funktion der Haut wird wieder ins Gleichgewicht gebracht. Als körpereigenen Stoff kann die Haut Urea außerdem besonders gut aufnehmen.

Das funktioniert natürlich nicht nur in Feuchtigkeitscreme fürs Gesicht – es gibt auch Körperlotion mit Urea, Hand- und Fußcreme, die die Wirkung von Urea mit speziellen Inhaltsstoffen für diese Anwendungen kombinieren. Bei trockener, juckender Kopfhaut kann ein Shampoo mit Urea die Beschwerden lindern. Waschlotionen mit Urea reinigen trockene und sehr trockene Haut besonders mild und spenden Feuchtigkeit.

Besonders stark im Team

Urea-Creme wirkt besonders intensiv, wenn sie mit weiteren natürlichen Feuchthaltefaktoren kombiniert wird:

  • Glycerin speichert Wasser in den Zellen der Hornschicht.
  • Die natürliche Form der L+Milchsäure ist ebenfalls ein "Natural Moisturizing Factor“.
  • Trockene Haut neigt zu Juckreiz und Entzündungen, weil die Hautbarriere geschädigt ist. Hier kann Allantoin Entzündungen hemmen und die Heilung fördern
  • Die essenziellen Fettsäuren und Vitamine in Süßmandelöl beruhigen und stärken die natürliche Schutzfunktion der Haut.
  • Auch Wirkstoffe aus der Mariendistel und prebiotisch wirkendes Bioecolia® unterstützen die Abwehrkraft der Haut.

Unnötige Inhaltsstoffe: Bitte nicht!

So gut Harnstoff in Creme sich mit anderen Wirkstoffen kombinieren lässt: Die Liste der Inhaltsstoffe sollte nicht allzu lang werden. Gerade bei trockener, gereizter Haut ist es wichtig, auf Parfüm und Farbstoffe zu verzichten, denn sie können die Haut noch stärker irritieren. Urea-Creme ohne Zusatzstoffe und ohne Parfum und Urea-Lotion ohne Parabene und Paraffine sind für gereizte Haut in jedem Fall besser. Weniger ist hier definitiv mehr!

3 % Urea, 5 % Urea … Was nehme ich?

Bei Cremes mit Urea wird der Anteil an Harnstoff in der Regel in Prozent angegeben. Wenn Urea zum Beispiel in einer Gesichtspflege für jeden Tag enthalten ist, liegt der Gehalt meist bei unter 3 %. Für die medizinische Hautpflege, etwa um Therapien bei Neurodermitis oder Diabetes zu unterstützen, werden 5 bis 10 % Urea verwendet. Höhere Konzentrationen können Brennen verursachen. Die empfindliche Haut im Gesicht oder von Kindern verträgt häufig nur 3 bis 5 % Urea.

Harnstoff in Cremes tut der Haut also viel Gutes – und kommt heute hygienisch rein aus dem Labor.

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